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Die schnelle Eingreiftruppe unserer Redaktion – „RELIKTE im Einsatz“ – blickt auf ein spannendes, aber auch stressiges Wochenende zurück. Teils 15 und mehr Stunden Fahrt lagen hinter uns. Wir- das waren an diesem Wochenende Sabine und Oktavian, Thomas sowie unsere Freunde Ralf und Hendrik. Die Beiden gehören jetzt zu dem festen Stamm von RELIKTE im Einsatz. Die Forschungsgruppen Fundacja Latebra und Underground Passion hatten uns zu einer gemeinsamen Aktion.
Es war schon später Samstagnachmittag, als wir endlich alle dieses geschichtsträchtige Areal erreicht hatten. Wir wussten noch nicht was geplant war. Erstmal trafen wir uns in gemütlicher Runde am Lagerfeuer. Dann spät in der Nacht bekamen wir eine private Führung durch die Wolfsschanze und uns wurde erklärt was geplant war.
Im Sperrkreis zwei hatten wir von RELIKTE gerade begonnen, die Detektoren über dem zugewiesenen Terrain zu schwenken, als begeisterte Rufe die Stille des Waldes durchbrachen.
Artur Troncik, der Betreiber der Plattform „Underground Passion“, machte es spannend. Er und ein
Teamkollege hinter einem fachen Stein und warteten bis auch die letzten dem Ruf gefolgt waren. Alles schaute gespannt, was wohl unter dem Stein zum Vorschein kommen würde, den die beiden langsam anhoben. Artur lachte nur und sagte: „Schaut nicht unter, sondern auf den Stein!“
Nun sahen wir es auch. „1.FBB“ prangte in großen Lettern auf dem Stein. Darunter eine gemalte Standarte mit einem großen Hackenkreuz in der Mitte. Die Farben leuchteten, als wären sie nicht mindestens 75 Jahre alt, sondern gestern erst gemalt.
Doch der Stein hatte schon Jahrzehnte unangetastet dort im Gebüsch neben dem Weg gelegen, und wären unsere Forscher weniger gründlich vorgegangen und hätten nicht jeden sprichwörtlichen Stein umgedreht.
Sofort nach der Bergung wurden Maßnahmen getroffen, um die Farbe vor dem Ausbleichen und Austrocknen zu schützen. Der Stein wurde in Folie gehüllt und im Depot auf einer Palette wieder in die originale Erde gebettet. Ein archäologischer Konservator erarbeitet gerade ein Konzept zum dauerhaften Schutz der originalen Farbe, damit dieses einzigartige Belegstück in der lokalen Ausstellung präsentiert werden kann.
Die Inschrift stammte ohne Zweifel von der 1. Kompanie des Führer-Begleit-Bataillons. Dieses Bataillon war neben der Leibstandarte „Adolf Hitler“ und dem Führerbegleitkommando für Sicherungsaufgaben und Personenschutz des Führers in den Führerhauptquartieren zuständig.
Auch die Eingangstreppe des Gebäudes wurde inzwischen wiederentdeckt. Und zwar an einer völlig anderen Stelle, als ihn die Touristenführer gemeinhin verorten. Dadurch kann vielleicht in absehbarer Zeit geklärt werden, an welcher Stelle sich genau der Besprechungsraum befand. Denn, ist auch das Bild vom zerstörten Raum nach dem Attentat weltbekannt, ob sich der Raum an der östlichen oder westlichen Stirnseite der Baracke befand ist bis heute unter Historikern umstritten.
An den Tag haben wir auch mit geholfen einen Boiler aus dem Heizraum der Besprechungsbaracke herauszuholen.
Wir waren nicht das letzte Mal in der Wolfsschanze es sind weitere Aktionen geplant.