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Im März 2022 erreichte die Redaktion von Relikte der Geschichte ein Hilferuf aus Schwedt an der Oder.  Der ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger Axel Reineke fragte, ob wir jemanden mit einem Bodenradar kennen würden, um ihm bei der Suche nach einem verschwundenen Bauwerk zu helfen. Dank unserer vielfältigen Verbindungen in der Sucherszene wussten wir auch eine Firma, die für diesen speziellen Suchauftrag am ehesten infrage kommen würde. Durch unseren Freund Darek De Lorm von der Vereinigung Templun konnten wir den Kontakt zu der Ortungsfirma georadar24.com vermitteln.  Die Betreiber der Firma waren von der Idee angetan, ein kurzfristiger Ortstermin war schnell organisiert. 

Das Ziel der Messung war das Auffinden von Fundamentresten oder vielleicht sogar einem verschütteten Keller des Schwedter Schlosses. Die Messung fand auf dem Gelände der Uckermärkischen Bühnen Schwedt statt. An dieser Stelle stand bis 1962 das Schloss Schwedt, welches, im Krieg schwer beschädigt, im Auftrag der Stadtverwaltung gesprengt und vollständig beseitigt wurde. An gleicher Stelle errichtete die Stadt Schwedt ein Kulturhaus, das 1978 eröffnet wurde und heute die Uckermärkischen Bühnen beherbergt. Der moderne Bau ist von der Grundfläche etwas anders geschnitten als das Alte Schloss und endet vor dem ehemaligen rechten Flügel des Schlosses.

Dort, so Reineke, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die alten Fundamente oder sogar verfüllte bzw. verschüttete Kellerräume des Schlosses finden lassen würden.
Bei der Stadtverwaltung finden sich keinerlei Unterlagen über die historische Bebauung. Darüber hinaus ist sogar geplant, an dieser Stelle eine Tiefgarage zu errichten. Sollten sich jedoch im Boden noch Überreste des Schlosses finden, ist es das erklärte Ziel der ehrenamtlichen Denkmalpflege, diese Relikte unter Schutz stellen zu lassen.

Geschichte des Schlosses – das neue Schloss wurde auf den Ruinen des Vorgängerbaus aus dem Jahren 1553 – 1569 erbaut. Der Vorgängerbau wurde im 30-jährigen Krieg zerstört. In den Neubau des 17 Jahrhunderts, der 1685 beendet wurde, ist die erhaltene Bausubstanz des Vorgängerbaus integriert worden. Nach Fertigstellung wurde das Schloss bis zum Ende des 18 Jahrhunderts bewohnt, danach stand es meist leer und war unbewohnt. 1904 wurde das Schloss durch einen Sohn Albrechts von Preußen bewohnt und verblieb bis 1945 im Besitz der Familie Hohenzollern. Das Schloss wurde im Frühjahr 1945 durch Granatenbeschuss schwer beschädigt und 1962 gesprengt.

Axel Reineke gelang es schon im Jahre 2021, die Überreste der originalen Gartenmauer des Gartenschlosses unter Denkmalschutz stellen zu lassen und vor der endgültigen Zerstörung zu bewahren.

Bei dieser Gelegenheit fiel ihm beim Abgleich der aktuellen Luftbilder und der alten Karten des Schlosses auf, dass zumindest ein Teil der Kellergewölbe des Schlosses erhalten sein könnte.

Das Overlay-Bild zeigt die Umrisse des modernen Kulturhauses und den rechten Schlossflügel (Abb 1)

Bauarbeiter, die am Bau des Kulturhauses beteiligt waren, erinnerten sich, dass die Baugrube nicht größer gemacht wurde als unbedingt nötig. Es besteht also die reale Chance, dass sich unterhalb des Parks noch erhaltene Kellergewölbe befinden. Diese dürften natürlich verfüllt sein. (Abb 2)

Am 14. Mai 2022 war es dann endlich soweit. Gegen Mittag trafen sich das Team von RELIKTE der Geschichte, Darek De Lorm und die Firma Georadar24 mit dem Chef Krzysztof Jedrzejczak und seinen Assistenten mit Herrn Axel Reineke am Kulturhaus in Schwedt.
Aufgrund anderer Termine hatten wir nur zwei Stunden Zeit für die Prospektion. Wir von Relikte brachten unseren 3-D Bodenscanner der Firma Tero Vido zum Einsatz, die Firma georadar24.com ihr selbstentwickeltes Bodenradar … Es wurde mit beiden Geräten parallel gearbeitet. Erste Ergebnisse deuten bei beiden Geräten zumindest auf das Vorhandensein von Fundamenten hin, ob es mehr ist, muss die Aufschlüsselung der Messergebnisse an einem leistungsstarken Computer zeigen.

Eine belastbare Messung mit einem Bodenradar verlangt nach einer präzisen Vorbereitung. Die Auswertung der Rohdaten am Rechner dauert noch einmal ein paar Tage. Die Fläche muss zuerst so präpariert werden, dass ein Suchraster abgesteckt und eingemessen wird. In der Praxis sieht das so aus, dass alle 1x1m ein Markierungsstab gesetzt und dessen Position als Eckpunkt des Suchrasters gespeichert wird. Nach dieser Vorbereitung bewegt man das Gerät in parallelen Bahnen über das Gelände, die endgültige Messung wird bei der Größe des Geländes gute zwei Arbeitstage in Anspruch nehmen. Danach folgt die eigentliche Arbeit am Rechner in der die Messwerte des Bodenradars auswertet und in eine dreidimensionale Grafik umsetzt. Auch diese Auswertung kann mehrere Tage dauern. Erst danach kann man die Lage der Fundamente oder aber auch der Keller eindeutig bestimmen. Eindeutigkeit bedeutet 95 % Sicherheit und mehr. Es wird dabei die Länge und Dicke der Fundamente sowie ihre Lage im Boden bestimmt. Bei guten Messergebnissen können damit die bisher üblichen Probegrabungen der Archäologie punktgenau ausgeführt werden – oder wg. der gewonnenen Erkenntnisse auch ganz entfallen.

Wir warten aktuell auf das Angebot der Firma georadar24.com und werden dann versuchen, eine Förderung über ein Denkmalschutzprogramm des Landes zu bekommen um diese Arbeiten zu finanzieren.

Das Team von Relikte der Geschichte bleibt natürlich an diesem Forschungsprojekt dran und wird über den weiteren Fortgang der Sondierungen berichten.

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Die schnelle Eingreiftruppe unserer Redaktion – „RELIKTE im Einsatz“ – blickt auf ein spannendes, aber auch stressiges Wochenende zurück. Teils 15 und mehr Stunden Fahrt lagen hinter uns. Wir- das waren an diesem Wochenende Sabine und Oktavian, Thomas sowie unsere Freunde Ralf und Hendrik. Die Beiden gehören jetzt zu dem festen Stamm von RELIKTE im Einsatz. Die Forschungsgruppen Fundacja Latebra und Underground Passion hatten uns zu einer gemeinsamen Aktion.

Es war schon später Samstagnachmittag, als wir endlich alle dieses geschichtsträchtige Areal erreicht hatten. Wir wussten noch nicht was geplant war. Erstmal trafen wir uns in gemütlicher Runde am Lagerfeuer. Dann spät in der Nacht bekamen wir eine private Führung durch die Wolfsschanze und uns wurde erklärt was geplant war. 

Im Sperrkreis zwei hatten wir von RELIKTE gerade begonnen, die Detektoren über dem zugewiesenen Terrain zu schwenken, als begeisterte Rufe die Stille des Waldes durchbrachen.

Artur Troncik, der Betreiber der Plattform „Underground Passion“, machte es spannend. Er und ein

Teamkollege hinter einem fachen Stein und warteten bis auch die letzten dem Ruf gefolgt waren. Alles schaute gespannt, was wohl unter dem Stein zum Vorschein kommen würde, den die beiden langsam anhoben. Artur lachte nur und sagte: „Schaut nicht unter, sondern auf den Stein!“

Nun sahen wir es auch. „1.FBB“ prangte in großen Lettern auf dem Stein. Darunter eine gemalte Standarte mit einem großen Hackenkreuz in der Mitte. Die Farben leuchteten, als wären sie nicht mindestens 75 Jahre alt, sondern gestern erst gemalt.

Doch der Stein hatte schon Jahrzehnte unangetastet dort im Gebüsch neben dem Weg gelegen, und wären unsere Forscher weniger gründlich vorgegangen und hätten nicht jeden sprichwörtlichen Stein umgedreht.

Sofort nach der Bergung wurden Maßnahmen getroffen, um die Farbe vor dem Ausbleichen und Austrocknen zu schützen. Der Stein wurde in Folie gehüllt und im Depot auf einer Palette wieder in die originale Erde gebettet. Ein archäologischer Konservator erarbeitet gerade ein Konzept zum dauerhaften Schutz der originalen Farbe, damit dieses einzigartige Belegstück in der lokalen Ausstellung präsentiert werden kann.

Die Inschrift stammte ohne Zweifel von der 1. Kompanie des Führer-Begleit-Bataillons. Dieses Bataillon war neben der Leibstandarte „Adolf Hitler“ und dem Führerbegleitkommando für Sicherungsaufgaben und Personenschutz des Führers in den Führerhauptquartieren zuständig.

Auch die Eingangstreppe des Gebäudes wurde inzwischen wiederentdeckt. Und zwar an einer völlig anderen Stelle, als ihn die Touristenführer gemeinhin verorten. Dadurch kann vielleicht in absehbarer Zeit geklärt werden, an welcher Stelle sich genau der Besprechungsraum befand. Denn, ist auch das Bild vom zerstörten Raum nach dem Attentat weltbekannt, ob sich der Raum an der östlichen oder westlichen Stirnseite der Baracke befand ist bis heute unter Historikern umstritten.

An den Tag haben wir auch mit geholfen einen Boiler aus dem Heizraum der Besprechungsbaracke herauszuholen.

Wir waren nicht das letzte Mal in der Wolfsschanze es sind weitere Aktionen geplant.

Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...
Die Wolfsschanz...

 

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Der Lenne-Freizeitweg ist ein beliebter Radwanderweg im Weserbergland. Viele Familien nutzen die 16 km lange Trasse für schöne Ausflüge in die Natur. Doch wo Vergnügen ist, sind Neid und Mißgunst oft nicht weit. In jüngster Zeit kam es auf dem Radweg zu vermehrten Reifenschäden. Eines der Opfer war der vierjährige Erik aus Westerbrak.

Auf der Suche nach den vermeintlichen Dornen von Pflanzen am Wegrand, entdeckte er stattdessen Reißzwecken und Nägel.

Und er tat genau das Richtige, er bat seine Freunde von der Feuerwehr Westerbrak um Hilfe. Für die Feuerwehr war es natürlich eine Ehrensache, dem Knirps zu helfen. Eine erste Nachsuche ergab sogar Stacheldrahtstücke, eine ernstzunehmende Gefahr für Mensch und Tier.

Nun ist eine Gemeindefeuerwehr für vieles gerüstet, aber für die Suche nach winzigen, spitzen Metallstücken im Schotter brauchte man Spezialisten. Und wie das auf dem Land so ist, irgendjemand kannte jemanden, der jemanden kennt...kurz, ein paar Tage später trafen sich

mehrere professionelle Sondengänger zu einer spontanen Suchaktion.

In drei Teams eingeteilt suchte man zusammen (mit gebührendem Abstand untereinander) den 

Freizeitweg von Linse über Buchhagen, Westerbrak, Kirchbrak bis nach Osterbrak auf einer Gesamtlänge von sieben Kilometern ab. 

Nach einigen Stunden waren sich alle einig, dass es anscheinend jemanden geben muss, der dringend ärztliche Hilfe benötigt, wenn man so viele Nägel und Stacheldrahtstücke verteilt. Dieser darf sich gerne beim Ortsbrandmeister aus Westerbrak oder auch bei der Polizeistation in Bodenwerder melden. In beiden Fällen wird ihm umgehend geholfen.

Die Bürgermeisterin der Samtgemeinde, Tanya Warnecke, bedankte sich bei den Sondengängern, Melli Ries und Björn Rosenberger aus Bodenwerder, Adrian Dürr, Waldemar Szalkowski und   Jörg Ullrich aus Holzminden, sowie Oktavian Bartoszewski und Sabine Masbruch aus Adensen.

Radfahrer, Spaziergänger, Hundebesitzer, aber auch Wildtiere können wieder sicher den Weg nutzen.

Stacheldraht
Stacheldraht
Stacheldraht
Stacheldraht
Stacheldraht
Stacheldraht
Stacheldraht

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Dieses Wochenende ging es für das RELIKTE-im-Einsatz Team ins schöne Riesengebirge.
Aber nicht zur Erholung, nein, das Aktionsteam unserer Partnerzeitschrift Odkrywca hatte uns zu einem Arbeitseinsatz eingeladen. Es ging um die Überprüfung einer Schatzgeschichte. Diesmal sollte es nicht um einem Goldzug gehen, sondern um einige LKWs der Wehrmacht. Diese wurden angeblich 1945 aus technischen Gründen oder Benzinmangel zurückgelassen und in einem ehemaligen Stollen entsorgt und verschüttet. Dazu lagen sowohl deutsche Augenzeugenberichte vor, als auch polnische Zeitzeugen, die als Kind beim Spielen auf ebendiesen Stollen gestoßen waren. Zudem passte auch die Topographie wunderbar zu den Gerüchten, am Berghang erkannte man die mutmaßlichen Geländeeinschnitte und auch ein angeblicher Luftschacht schien im Gelände vorhanden zu sein. Genug Indizien, dass die Gemeinde einer Grabung zustimmte und die örtliche Feuerwehr die Aktionen unterstützte. Begleitet wurde die Aktion von einem Sprengstoff-Suchhundeteam und einem Archäologen.
Mit einem Minibagger rückte man den Böschungen zu Leibe, auf dem Berg wurde in Handarbeit geschachtet. Ein vielversprechendes Eisensignal entpuppte sich leider nicht als der gesuchte Schachtdeckel, sondern als Ofen in einem Unterstand aus Rundhölzern.
Die Bagger-Aktion fand zwar keinen Tunnel, dafür aber offensichtlich nachträglich eingebrachtes Füllmaterial. Wenn die Suche auch kein primärer Erfolg war, ergeben sich im Nachgang genug neue Indizien und Theorien für weitere Untersuchungen. So stellte sich erst nach Ende der Grabungen heraus, daß das Terrain wohl vor Jahren grossflächig aufgefüllt wurde und die Konturen durch einen Straßenbau umgestaltet wurden. Es bleibt also spannend.

Stollensuche im...
Stollensuche im...
Stollensuche im...
Stollensuche im...
Stollensuche im...
Stollensuche im...
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Vom 19.- 21.5. 2017 fand das 37. Schatzsucher-Treffen in Osburg mit der Austragung der Deutschen Schatzsucher Meisterschaft statt.

Veranstaltungsort war diesmal die Grillhütte „Alter Sportplatz“ im Osburger Ortsteil Lorscheid, mit viel Grünfläche, so dass genügend Platz für die Aussteller, zum Camping der Gäste und Parkmöglichkeiten für Tagesbesucher zur Verfügung standen.

Für das leibliche Wohl hatte das Veranstalterteam mit einen Getränkewagen und einer Grillstation dafür gesorgt, dass keiner der ca. 250 Gäste Hunger oder Durst leiden musste.

Vor Ort boten Fachhändler ein breites Spektrum an Detektoren diverser Marken und Zubehör, auf einem extra angelegten Testgelände konnten die Geräte auch gleich unter fachkundiger Anleitung ausprobiert werden.

An vielen Tischen gab est Fundstücken aus allen Epochen, Keltisch, Römisch bis WKII zu bewunder.

Natürlich war auch RELIKTE der Geschichte mit einem Stand vertreten, wo sich interessierte Leser die neueste Ausgabe kaufen und sich mit der Redaktion austauschen konnten.

Am Samstag startete auf einer grossen abgesteckten Wiese die Deutsche Schatzsucher Meisterschaft .

Gut 120 Teilnehmer suchten eine Stunde lang nach über 600 versteckten Objekten wie nachgeprägten Keltischen Münzen, kleinen Metallscheiben (Token), Silbermünzen sowie als besonderes Highlight, drei echten Goldmünzen.

Da diese Fundstücke mit unterschiedlichen Punkten bewertet wurden, dauerten die Auswertung und die Preisverleihung bis in die späten Abendstunden, wobei die Wartezeit wegen des schönen Wetters der guten Laune der Schatzsucher keinen Abbruch tat.

Die drei ersten Plätze wurden mit hochwertigen Metalldetektoren der Firma Minelab prämiert.

Platz 1 und Platz 2 wurden dieses Jahr niederländische Sondler und Platz 3 von einem Deutschen gewonnen.

Auch für 2018 ist eine Fortsetzung dieser beliebten und traditionsreichen Veranstaltung geplant, genauere Infos gibt es zu gegebenem Zeitpunkt auf unserer Seite.

Allzeit Gut Fund!

Euer Jürgen

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